In der Frankfurter Rundschau schrieb Burghard von Pappenheim

Pivitsheide ist überall. Irgendwie. „Das Dorf in Deinem Kopf“ heißt das neue Buch des so weit gereisten Geo-Reporters Michael Stührenberg, dass er sogar vergaß, einmal in Uganda gewesen zu sein. Das Dorf in seinem Kopf – wahrscheinlich dem inzwischen von der Stadt Detmold gefressenen Kindheitsort in Ostwestfalen sehr ähnlich – ist nun die Zuflucht des Autors vor allerhand Unbill der neuen Zeit: Seinem zum Moloch gewachsenen Wohnort Paris, der alles beherrschenden Wirtschaft, den gierigen Bankern und korrupten Politikern.

Menschen, denen er begegnete, Anekdoten, die er hörte, Geschichten, die er erzählte, bilden die Häuser und bevölkern die Straßen. Unbedingt liebenswert geht es dort nicht zu. Wie eben in den Reportagen über Hunger, Hurrikane, Umstürze, Schatzsuchen, Tod, Glück und Einsamkeit in den entlegensten Ecken unserer Welt

Das „Dorf in Deinem Kopf“ ist eine Sammlung von Dorf-Reportagen. Aus dem Tschad, aus Laos, Kolumbien, den Philippinen, Bolivien oder von den Salomonen. Über diese Reportagen muss man nicht viel sagen. Sie sind einfach eine Klasse für sich. Kaum ein anderer deutschsprachiger Reporter schafft es, seine Leser unvermittelt in die Geschichten reinzusaugen, als wäre er selbst dabei gewesen.